

Zum Hemispeos  von Bait-el-Wali führt eine lange und beeindruckende Prozession von  Geschenken, die die Nubier Ramses II. bringen. Man erkennt Giraffen,  Geparde, Affen, Löwen, Antilopen und Rinder, dazu Felle, Fächer und  Möbel. Unser Führer erklärte, dies wären nur die Abgüsse, die Originale  befänden sich in London, mein Buch behauptet das Gegenteil. Die  verschiedenen Tiere waren begehrt im Neuen Reich und angeblich waren  Raubkatzen als Haustiere wohlhabender Persönlichkeiten nicht selten.  Ramses II. besaß wahrscheinlich einen Löwen als Haustier, der sich auf  verschiedenen Darstellungen findet. Die bunte Prozession führt direkt in  den Felsentempel  

Der Erbauer des Tempels ist Ramses II.  und wo immer er auftaucht, tut er das nicht anonym. Aber so sehr er  sich bei jeder Gelegenheit beweihräuchern lässt, bleibt er doch bei  einem der Grundideale seines Reiches: Ordnung und Gerechtigkeit,  verkörpert durch die Göttin Maat, die er hier dem Staatsgott Amun überreicht.  


Im Innenbereich des Tempels haben sich die Malereien, die im  Außenbereich abgewaschen wurden, sehr schön erhalten. Es sind wieder  diverse Szenen mit diversen Göttern zu erkennen: links erhält Ramses  Leben von Chnum, dem Gott des ersten Katarakts. Rechts ein weiteres Portrait von Horus. 


Das Land Ägypten war groß und vielerorts herrschten lokale  Gottheiten, deren Gunst Ramses gegenüber klargestellt werden musste.  Hier handelt es sich um Anuket, die Herrin der Nilinsel Sehel, die Ramses mit ihrer göttlichen Milch nährt.   

In  der Nische des Felsens dann Ramses im Kreise seiner Freunde, der  Götter. In diesem Fall handelt es sie wieder um die Lokalgrößen Chnum  und Anuket. 
 
 
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